Der französische TV-Kanal TF1 erreicht eine kosteneffiziente Performance durch die Bearbeitung von Videoinhalten in einer modernen ICT-Infrastruktur.

Von Guillaume LemoineBroadcast Engineering Manager, TF1 Group

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Der Wechsel zu einer Cloud-Architektur scheint für ein neues Unternehmen etwas gewagt zu sein. Schließlich sind Medienunternehmen diejenigen, die nach Banken am häufigsten gehackt werden. TF1 nutzt diese Technologie jedoch, um Kosten zu sparen – und die Sicherheit bleibt keinesfalls dabei auf der Strecke.

Fernsehen & Multimedia

TF1 startete im Januar 1975, damals noch als „Télévision Française 1“, als einfacher Fernsehsender und hat sich zu einem Multi-Channel-TV-Netzwerk mit Multi-Media-Plattform entwickelt. Bei den Einschaltquoten lag TF1 in Frankreich immer vorn und möchte diese Marktstellung auch beibehalten, trotz der starken Konkurrenz, die sich traditionelle TV-Sender momentan durch digitale Services ausgesetzt sehen. So hat TV1 sein Angebot nicht nur diversifiziert, sondern setzt ebenfalls auf die Erstellung eigener Inhalte, die auch an andere TV-Kanäle verkauft werden.

Wie kann Cloud-Technologie da helfen? Einmal hat TF1 bisher TV-Crews mit 40 kg-Gepäck zu Reportagen geschickt. Mit 3G- und 4G-Netzwerken sollte es nicht allzu fernern Zukunft möglich sein, auch mit Smartphones Bildmaterial zu filmen, das dann sofort in der ganzen Welt übertragen werden kann.

Software ersetzt immer mehr Hardware. Die Software zur Bildverbesserung in den Smartphones beispielsweise kann die großen Linsen und die Bildsensoren ersetzen, die in den speziellen TV-Kameras verwendet wird. Stabilisierungs-Algorithmen können die starke, ruhige Schulter eines Kameramannes ersetzen.

Auch die Bildbearbeitung kann inzwischen auf High-End-PCs erfolgen, Videobänder und Videorekorder werden nicht länger verwendet. Die digitalen Medien und Server haben die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit externen Mitarbeitern und Gruppen stark verbessert, da keine physischen Bänder mehr hin- und her geschickt werden müssen, dafür aber Unmengen an Daten.

Ein sicherer Weg zur Cloud

Hier kommt die Cloud ins Spiel. TF1 speichert ca. 200.000 Stunden Inhalte, also einige Petabytes an Daten – und das sind nur die Zahlen für HD. 4K erfordert viermal so viele Daten, und bald kommt 8K (japanische Teams wollen die Olypiade 2020 in 8K filmen), also wird die Datenmenge noch einmal vervierfacht.

Auch für die Bearbeitung des Bildmaterials werden enorme Datenmengen verwendet. High-End-Arbeitsplätze sind erforderlich. TV1 hat 150 Journalisten (die für die Nachrichten-Sparte „La Chaîne Info“ arbeiten) und wollte nicht in 150 teure High-End-Workstations investieren, da die Ausnutzung dieser während eines 24-Stunden-Zyklus nicht besonders hoch gewesen wäre. Etwa 60 Journatlisten arbeiten immer zeitgleich an einer Reportage.

Die Cloud Lösung

Man dachte an Web Clients, aber für diese sind viele wichtige Funktionen für die Audio-/Videobearbeitung noch nicht verfügbar. Mit der Hilfe von Huawei erstellte TV1 also eine Cloud-Infrastruktur mit einem FusionCloud Desktop von Huawei, mit dem Endnutzer mittels "Thin Clients" auf virtuelle PCs zugreifen können. Diese Lösung umfasst Endgeräte, andere Hardware, Software, Netzwerk-Ressourcen, Sicherheitseinrichtungen und Beratungsservices, um die Lösung an die spezifischen Anforderungen anzupassen.

Das bedeutete, dass TF1 weder einen leistungsstarken Client noch ein Back Office mit Hochleistungsnetzwerk benötigte, um den Kunden Videostreams in hoher Auflösung bieten zu können. Stattdessen investierte das Unternehmen in 60 Host-Computer. Die VDI-Lösung von Huawei (Virtual Desktop Infrastructure) bietet die beste Qualität für das Video-Playback und andere entscheidende Funktionen – das perfekte Bild und die Tonsynchronisation kommen auch wirklich beim Kunden an. VDI bietet außerdem wichtige Sicherheits-Tools für die Arbeit in der Cloud.

Mit den Cloud-kompatiblen TV-Anwendungen und der softwaredefinierten Infrastruktur kann TF1 bald ein komplettes TV-System so leicht wie ein Websystem erstellen.

Quelle Guillaume LemoineBroadcast Engineering Manager, TF1 Group für Huawei EBG

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